Bildung ist einer der wichtigsten Rohstoffe unseres Landes und eine Grundvoraussetzung, damit der Aargau zum attraktivsten Wirtschaftsstandort der Schweiz aufsteigt. Gute Schulen stellen entscheidende Weichen und beeinflussen die Standortqualität wesentlich.
Rund 80'000 Schülerinnen und Schüler werden von über 10’000 Lehrpersonen in den Aargauer Volksschulen auf einen erfolgreichen beruflichen Einstieg vorbereitet. Seit längerem beklagen sich die Wirtschaft sowie die Berufs- und Mittelschulen aber über fehlende Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler nach dem Absolvieren der obligatorischen Schule. Oftmals verfügen sie nur über mangelnde sprachliche und mathematische Fähigkeiten. Diese Defizite aufzuarbeiten, führt zu grossem Aufwand in der Wirtschaft und in den Ausbildungsstätten.
Die Diskussion um Notenpflicht in der Primarschule lässt in diesem Zusammenhang etwas aufhorchen. Der Plan des Aargauer Regierungsrats, ab der 5. Klasse eine Notenpflicht einzuführen, stösst auf Widerstand der Lehrpersonen und Schulleitungen. Bisher gibt es in der Primarschule nämlich keine Pflicht für Noten. Das Thema bewegt junge Familien, was ich am eigenen Leib gespürt habe. Im Pfingsturlaub habe ich die Notenpflicht mit Freunden diskutiert, die zwei Kinder im Primarschulalter haben. Obwohl sie selbst eine hohe Leistungsorientierung leben, sympathisieren sie mit der Idee des Notenverzichts. Der ständige Vergleich junger Menschen führe zu hohem Druck, meinten sie. Ich persönlich kann das nicht ganz nachvollziehen, was zu einer spannenden und intensiven Diskussion führte.
Aus meiner Sicht schieben fehlende Noten in der Primarschule das Problem nur auf. Ich erachte Noten für wichtig, um Leistung anzuerkennen und Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Leistungsbeurteilung und -druck zu lehren. Es ist unwahrscheinlich, dass höhere Bildungsinstitutionen irgendwann auf Noten verzichten werden. Die Herausforderung des Notendrucks muss früher oder später bewältigt werden, und ich frage mich, ob Schüler später besser damit umgehen können, wenn sie nie zuvor damit konfrontiert wurden.
Für mich ist klar, Leistung muss sich lohnen und dazu gehören auch Noten. Faule Kompromisse, bei denen die Noten durch Farben oder anderweitige Beurteilungen ersetzt werden, helfen auch nicht. Bereiten wir Lernende deshalb besser früh auf den Leistungsdruck vor. Notenpflicht ab der fünften Klasse erachte ich daher als guten Kompromiss.
An der Sommertagung der FDP Aargau vom kommenden Dienstag zum Thema «Sollen Schulnoten abgeschafft werden?» wird die Thematik zusammen mit Fachexpertinnen weiter vertieft.
JETZT ABSTIMMEN: Parolen FDP.Die Liberalen Aargau für den 9. Juni 2024
Eidgenössische Vorlagen
1. Volksinitiative vom 23. Januar 2020: "Maximal 10 % des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämien-Entlastungs-Initiative)" NEIN
2. Volksinitiative vom 10. März 2020 "Für tiefere Prämien – Kostenbremse im Gesundheitswesen (Kostenbremse-Initiative)" NEIN
3. Volksinitiative vom 16. Dezember 2021 "Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit" NEIN
4. Bundesgesetz vom 29. September 2023 über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien (Änderung des Energiegesetzes und des Stromversorgungsgesetzes) NEIN
Kantonale Vorlage
5. Verfassung des Kantons Aargau (Kurztitel und Klimaparagraf); Änderung vom 7. November 2023 JA
Die Kommission für Gesundheit und Sozialwesen (GSW) schlägt vor, die vom Regierungsrat beantragte Erhöhung der Familienzulagen zu vervierfachen. Das würde zu deutlich höheren Abgaben für Arbeitgeber und Selbstständigerwerbende führen. Gezielte Massnahmen für betroffene Familien wären sinnvoller, statt einfach Geld mit der Giesskanne zu verteilen.
Die Mindestansätze für Familienzulagen werden auf Bundesebene festgelegt. Momentan betragen sie monatlich 200 Franken für die Kinderzulage und 250 für die Ausbildungszulage. Für die Finanzierung sind zum allergrössten Teil die Arbeitgeber und die Selbstständigerwerbenden verantwortlich. Aktuell gelten im Kanton Aargau die Mindestansätze, so wie z.B. in den Nachbarkantonen Basel-Land und Solothurn.
Der Regierungsrat beantragt in seiner Botschaft eine Erhöhung von Kinder- und Ausbildungszulagen um je 10 Franken, was für Arbeitgeber und Selbstständigerwerbende bereits geschätzte jährliche Zusatzkosten in der Höhe von 15,1 Millionen Franken ausmachen würde. Die Kommission GSW schlägt nun sogar eine Vervierfachung der Erhöhung um je 40 Franken vor – mit den entsprechenden massiven Kostenfolgen für Arbeitgeber und Selbstständigerwerbende.
Gezielte Unterstützung statt Giesskanne
Die FDP hatte dem moderaten Vorschlag des Regierungsrates in der Anhörung zugestimmt. Den Antrag der GSW lehnt sie aber entschieden ab. Eine derart massive Erhöhung der Familienzulagen würde den Bogen überspannen. Die Wirtschaft ist aufgrund des Fachkräftemangels bereits einem steigenden Lohndruck ausgesetzt. Weitere Belastungen für die Unternehmen sollten deshalb mit Weitsicht abgewogen werden.
Es ist unbestritten, dass es auch im Kanton Aargau Familien gibt, die in finanziell sehr bescheidenen Verhältnissen leben. Die Politik wäre allerdings gut beraten, für solche Fälle Instrumente zu schaffen, die eine gezielte finanzielle Unterstützung solcher Familien ermöglichen. Einfach mehr Geld mit der Giesskanne an alle auszuschütten, ist keine gute Idee.
Noch ist das letzte Wort zu diesem Geschäft allerdings nicht gesprochen. Das Gesetz wird zweimal im Grossen Rat beraten, bevor es – nach Ablauf der Referendumsfrist – voraussichtlich im Jahr 2026 in Kraft treten wird.
FDP-Sommertagung 2024
Dienstag, 11. Juni 2024, 18:30 Uhr Kulturhaus Rain, Kleindöttingen
Am 13. Mai durfte unsere liebe Edith Haller-Suter im 80. Lebensjahr nach kurzer Leidenszeit friedlich einschlafen. Wir danken ihr an dieser Stelle für ihr langjähriges, treues und loyales Engagement zu Gunsten der FDP.Die Liberalen. Sie hat unserer Partei auf allen Ebenen treu gedient: in der Gemeinde Sarmenstorf, im Bezirk Bremgarten, im Kanton, bei den Frauengruppen und bei den Senioren. Nie war ihr etwas zu viel oder gar zuwider. Auf Edith Haller-Suter war immer Verlass.
Edith: die Engagierte Ich durfte sie während langer Jahre als kompetente, engagierte Parteisekretärin neben und mit mir wissen. Immer der Sache dienend, nie ausfällig. Sie liebte den Kontakt mit den Mitgliedern ebenso, wie den zur nationalen Partei oder gar zu "unseren" Bundesräten. Sie war stets präsent. Wusste, wann sie intervenieren und einen Punkt setzen musste. Wie viele Stunden sie für die freisinnige Familie eingesetzt hat, wusste nur sie selbst; aus meiner Erfahrung waren es unzählige.
EDith: die Diplomatin Wahl- und Abstimmungskämpfe haben wir Dutzende miteinander bestritten: jedes wütende Telefonat und später auch Mail hat sie gelassen entgegengenommen – meist, weil sich jemand zu Recht oder vor allem zu Unrecht diskriminiert fühlte – und in ihrer bekannten Ruhe die Vorwürfe ausgebeinelt und die Intervenierenden beruhigt. Mit viel Geschick hat sie diese Funktion als Reklamationsempfängerin ausgeübt, manchen Parteiaustritt verhindert und Goodwill für unsere Leute an der Front (Grosser Rat, Regierungsrat, Nationalrat, Bundesrat) geschaffen.
EdIth: die Interessierte Sie wusste Bescheid, nicht nur über das, was den politischen Aargau beschäftigte, sondern auch über das, was rund um uns herum passierte, insbesondere aber auch über das, was unsere Mitglieder beschäftigte. Sie wusste um die Sorgen und Nöte "ihrer" Mitglieder: Wie manches aufgebrachte Mitglied sie am Telefon zu beruhigen wusste und damit höhere Wogen vermied, können wir alle nur erahnen. Auch in der nationalen Parteisekretärenkonferenz spielte sie diese ihr eigene Rolle als gut informierte, langjährig aktive Verantwortliche gegenüber den oftmals noch sehr jungen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Kantonen.
EdiTh: die Treue Für Edith war die Arbeit für und mit der Partei nicht nur ein Beruf, sondern Berufung. Nichts war ihr zu schade. Über Unzuverlässigkeit, über "Hauderitum", über Vielschwätzende konnte sie sich zwar grässlich aufregen, aber meist bewahrte sie Contenance und es blieb zwischen uns beiden. Sie setzte hohe Erwartungen an Loyalität und Treue an sich selbst und erwartete das auch von den Anderen, was leider nicht immer eintraf: ihr trockener Kommentar: "keine Kinderstube genossen". Auch nach ihrer Pensionierung als Parteisekretärin engagierte sie sich weiter, sei es bei den FDP Frauen oder bei den FDP Seniorinnen und Senioren; letztere lagen ihr sehr am Herzen und sie war auch aktiv am Aufbau dieser Sektion beteiligt.
EditH: die Hilfsbereite Sie war immer zur Stelle, wenn Not an der Frau war. Sie pflegte einen regen Kontakt zu den Bezirks- und Ortsparteien, ganz im Wissen, dass eine starke Basis unabdingbar ist für eine starke Partei auf Kantons- und Bundesebene. Gerne half sie mit bei Aufgaben, die eigentlich gar nicht in ihr Ressort fielen.
Wir danken Edith Haller-Suter für dieses langjährige Engagement. Unsere Gedanken begleiten sie in diese andere Welt. Wir tragen sie in unseren Herzen und werden ihr immer dankbar sein für alles, was sie für die freisinnige Familie getan hat.
Doris Fischer-Taeschler, ehem. Parteipräsidentin Seengen, 23. Mai 2024